Weltklimarat (IPCC) sieht urbane Räume bei Klimawandel und Klimaanpassung besonders betroffen

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Der Weltklimarat (IPCC) hat Anfang März d. J. Teil 2 seines 6. Sachstandsberichts vorgestellt. Im Fokus des aktuellen Berichts stehen die Folgen des Klimawandels sowie die Klimaanpassung. Er beschreibt deutlich die drohenden Auswirkungen der Klimakrise. Bereits jetzt seien massive Folgen für Ökosysteme und Menschen in allen Regionen der Welt sichtbar und die weltweiten CO2 Emissionen steigen weiter. Selbst bei einer Begrenzung des Klimawandels auf +1,5 Grad Celsius seien Menschen und Ökosysteme vermehrt belastet. Dies hat nicht zuletzt die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 gezeigt. Starkregen und Hochwasser, aber auch Dürren werden Deutschland in Zukunft voraussichtlich sehr viel häufiger treffen. Die Ereignisse der letzten Jahre seien nur die Vorboten des Klimawandels, denn ihre Häufigkeit und Intensität werden zunehmen. Das belastet die Menschen und ist eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit.

Laut Weltklimarat kommen auch schleichende, aber nicht weniger gravierende Veränderungen hinzu. So zeigt die Klimawirkungs- und Risikoanalyse für Deutschland, dass besonders vorbelastete Ökosysteme, empfindlich reagieren. Neben neuen Schädlingen und Pflanzenkrankheiten verschlechtere sich auch die Wasserqualität. Da Pflanzen und Tiere sich nur sehr langsam an ein verändertes Umfeld anpassen können, sei damit die biologische Vielfalt einer der größten Verlierer der Klimakrise.

Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt (UBA) verdeutlichen vor diesem Hintergrund die Wichtigkeit einer vorsorgenden Klimaanpassungspolitik. Entsprechend müssten die erforderlichen rechtlichen Grundlagen verbessert und mehr finanzielle Mittel für die Klimaanpassung bereitgestellt werden. Ebenso von Bedeutung sei es, das Potenzial naturbasierter Lösungen, wie die Wiedervernässung von Mooren oder die Aufforstung nachhaltiger Wälder besser zu nutzen, um die Umwelt- und Lebensqualität in Deutschland zu verbessern.

Anmerkung:

Der neuste Bericht des IPCC verdeutlicht einmal mehr den immensen Handlungsdruck, unter den der Klimawandel die Länder, die Bürgerschaft und die Wirtschaft setzt. Die Gefährdungslage für Menschen und Umwelt sind weltweit sehr hoch.

Dabei zeigt auch die aktuelle Umweltbewusstseinsstudie des Bundesumweltministeriums und des UBA, dass Klimaanpassung ein dringender Wunsch der Menschen ist. Danach wollen über 90 Prozent der Befragten, dass Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel getroffen werden.

Städte und Gemeinden sind unmittelbar von Extremwetterereignissen wie Sturm, Starkregen oder Dürre betroffen. Kommunen müssen hier handlungsfähig bleiben, um bestmöglich eine Vorsorge betreiben zu können, die zu den lokalen Gegebenheiten passt. Unterstützt werden Kommunen dabei auch durch das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt:

  • Mit dem DAS-Förderprogramm (www.bmuv.de) werden seit 2008 Projekte vor Ort unterstützt, die der Klimaanpassung dienen. DAS steht für die „Deutsche Anpassungsstrategie“. Mit der 2021 gestarteten Förderrunde legt das BMUV im DAS-Förderprogramm den Schwerpunkt auf den Aufbau eines systematischen Anpassungsmanagements in Kommunen. Davon umfasst sind die Erstellung eines Anpassungskonzepts durch eigene Klimaanpassungsmanager/innen der Kommunen sowie dessen Umsetzung. Darüber hinaus werden im Rahmen des Förderprogramms innovative Modellprojekte der Klimaanpassung gefördert.
  • Die Anpassung sozialer Einrichtungen an den Klimawandel, wie zum Beispiel Kindertagesstätten oder Alten- und Pflegeheime, wird in einem eigenen Förderprogramm unterstützt: www.bmuv.de.
  • Mit dem Zentrum KlimaAnpassung hat der Bund eine Einrichtung geschaffen, die Kommunen Expertenberatung und Kompetenzvermittlung durch Förderberatung und Seminare anbietet: www.zentrum-klimaanpassung.de
  • Auch das Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass) ist ein kompetenter Ansprechpartner und eine Wissensplattform für Klimaanpassung für Länder und Kommunen: www.umweltbundesamt.de
  • Mit dem Bundespreis „Blauer Kompass“ (www.bmuv.de) würdigen BMUV und Umweltbundesamt besonders innovative kommunale Klimaanpassungsprojekte mit Nachahmungscharakter. Bewerbungen sind hier noch bis zum 25. März 2022 möglich.
  • Mit der Kommunalrichtlinie (www.klimaschutz.de) unterstützt die Bundesregierung zudem kommunale Akteur/innen dabei, Treibhausgasemissionen nachhaltig zu senken.
28.04.2022